Meine Motivation

Meine Motivation zum Schreiben möchte ich gerne an einem guten Beispiel aufzeigen, welches gleichzeitig auch ein äußerst schlechtes Beispiel ist. Betrachten wir zuerst die Negativseite: Bei einem Fußballspiel stehen tausende von Trainern im Publikum und weitere Millionen Trainer sitzen vor der Glotze und ALLE wissen es besser als der arme Kerl, der als einziger der echte Trainer ist und letztlich auch für den Erfolg oder Mißerfolg der Mannschaft die Verantwortung übernehmen muß. Das soll verdeutlichen, dass es zum einen sehr, sehr viele Menschen gibt, die der Meinung sind, sie hätten recht und wüßten natürlich alles besser, aber es zeigt auf der anderen Seite auch, wie wichtig es ist, dass man Stellung bezieht und mit Leidenschaft seine Meinung hinausposaunen kann. Das ist in unserem Land eine wertvolle Freiheit, die wir gar nicht genug schätzen können. Damit meine ich nicht die völlig sinnfreien, oft böswilligen und absolut destruktiven Ab-Urteilungen, die man so landläufig im Netz zu allen möglichen Sachen finden kann ….. ! Oft wird tausendfach gejammert und vehement kritisiert, aber ich vermisse die nötigen Alternativ-Vorschläge oder die Möglichkeit einer vernünftigen Diskussion.

Häufig habe ich das Gefühl, dass über „Kleinigkeiten“ heftigst gestritten wird, aber wirklich große Dinge bzw. Entscheidungen so ganz im Stillen an unserer Gesellschaft vorbeiziehen können. Nehmen wir nur mal als Beispiel die „Maut-Affäre“, die ich hier nicht weiter vertiefen möchte, sie aber als Synonym sehr passend finde. Da werden Millionen und Milliarden Euro verpulvert und als Konsequenz geschieht so gut wie einfach gar NICHTS, weder von seiten der Politik noch von der Gesellschaft. Da gibt es keine Protestbewegungen oder ähnliches, aber wehe, unsere armen Kinder sollten nach den Sommerferien 2020 die Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht tragen – da gab es sofort zahlreiche Vereinigungen, die dagegen demonstriert und sich megamäßig aufgeregt haben, was ja auch ihr gutes Recht in unserem Land ist. Ob das jetzt jeweils die besten Beispiele sind, sei mal dahingestellt, aber das Ungleichgewicht der Verhältnismäßigkeit macht dieser Vergleich doch recht deutlich.

Wir leben in einem Land, das zu recht zu einem der beliebtesten Länder der ganzen Welt gehört. Niemals zuvor ging es uns so gut und das sollten wir niemals vergessen. Das heißt aber auch, dass man trotzdem an einigen Stellschrauben stetig weiter arbeiten muß, denn das Leben heißt auch Veränderung und nicht Stillstand. Es leben ca. 80 Mio. Menschen in unserem Land und um diese Vielzahl von Menschen gut durch das Leben zu bringen, ist eine riesige Herausforderung. Da ich mittlerweile die MItte meines fünften Lebensjahrzehntes überschritten habe, darf ich schon etwas auf mein Leben zurückblicken und wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass das Leben aus ständiger Reflexion, Kommunikation und Visionen bestehen sollte. Das klappt nur mit vielen Auseinandersetzungen und großer Anstrengung, nur niemals mit Gleichmut und Gleichgültigkeit. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung haben wir viele Jahre – um nicht zu sagen Jahrzehnte – zu viele Dinge passieren lassen, ohne Stellung zu beziehen. Es gibt einige Bereiche, die wirklich verbesserungswürdig sind, wie z.B. der Bereich „Bildung“.  Aber wir sind ein Land der Erfinder, Denker, Komponisten, Schriftsteller und fleißigen Arbeiter. Wir sollten erkennen, wie man am besten mit schwierigen Situationen umgehen sollte. Wir sollten uns auf die Gemeinschaft in ihrer Vielfältigkeit besinnen und sie positiv nutzen. Ich glaube fest daran, dass wir – wie bei meinem Beispiel der unzähligen Fußballtrainer vor der Glotze – tausende von klugen Köpfen in unserem Land haben, die innovative Ideen und Vorschläge haben, die nur nicht effektiv genutzt und angezapft werden, sondern im stillen Kämmerlein zu Hause vor sich hinvegitieren.

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, aus der Stille herauszutreten und mich für Veränderungen einzusetzen, zumindest so, wie es mir in meinem Rahmen möglich ist. Schließlich habe ich drei Söhnen das Leben geschenkt und möchte zumindest auf meine Art versuchen, für sie und allen anderen Kinder dieser Erde, die Welt noch ein kleines bißchen besser zu machen.

Herzliche Grüße,

Eure Claudia – Konst bei Cl.R.

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