Meine Visionen

Was ich in diesem Text formuliere, klingt vermutlich auf den ersten Blick sehr arrogant, aber es entspricht tatsächlich der Wahrheit. In einem TV-Interview äußerte ein deutscher Philosoph der Jetzt-Zeit, den Wunsch, dass sich doch mehr Menschen mit Visionen und Ideen-Entwicklung für die Zukunft beschäftigen sollten. Da fühlte ich mich dann auch glatt sofort und persönlich angesprochen und versuche seit diesem Moment, diese Anregung in die Tat umzusetzen. Leider kam mir so hier und da das wirkliche Leben dazwischen, aber letztlich zählt nur das Ergebnis und nicht, wie lang der Weg ist.

Zwar bin ich keine akademische Philosophin und mein beruflicher Werdegang qualifiziert mich ebenfalls nicht unbedingt als solche. Aber mich faszinieren Menschen und das Leben. Außerdem „denke“ ich gerne und sehe die Dinge fast immer in größeren, globalen oder gesellschaftlichen Zusammenhängen. Ein Beispiel dazu: Kurz vor Weihnachten 2020 las ich in der Tagespresse einen kurzen Artikel darüber, dass in einem unserer Stadtteile einen „Bürger-Weihnachtsbaum“ aufgestellt wurde. Dieser sollte hübsch-geschmückt den Menschen in dieser merkwürdigen Corona-Adventszeit eine zusätzliche Freude machen. Ich fand diese Idee wirklich reizend und auch bemerkenswert, da dieses Projekt Ehrenamtliche begleitet haben. Und man glaubt es kaum, aber es muss wohl Personen gegeben haben, die diesen „Bürger-Baum“ mit einem Selbstbedienungsladen verwechselt und Teile des Weihnachtsschmucks schlichtweg geklaut haben. Sicherlich ist das kein weltbewegendes Ereignis, dennoch ist dieses – offensichtlich banale – Beispiel ein Synonym für ganz diverse Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Natürlich ist Diebstahl niemals gerechtfertigt, aber bitte: Weihnachtsschmuck? Wie tief muss man gesunken sein, um sich an geklautem Weihnachtsschmuck (teils selbst gebastelt!) zu bereichern? Es sind die unterschiedlichsten Ebenen, die mir persönlich dieses Beispiel verdeutlichen. Es offenbart mir den fehlenden Respekt gegenüber dem adventlichen Gedanken dieser besonderen Zeit und dem ehrenamtlichen Engagement derer, die das Projekt initiiert haben. Es zeigt mir auch, dass die Hemmschwelle stetig sinkt, Grenzen von absoluten Tabuzonen (wie z.B. auch Friedhöfen) zu akzeptieren. Es zeigt mir darüber hinaus eine Form der Gleichgültig- und Rücksichtslosigkeit, in dem Dinge verunstaltet werden, die anderen Menschen nur Freude machen sollen und nicht mal finanziell wertvoll sind.

So betrachte ich eben viele Dinge um mich herum und versuche sie in einen allgemeinen Kontext zu setzen. Aus meiner Sicht sollte man solche Entwicklungen zumindest im Auge behalten, weil die jüngste Vergangenheit doch zeigt, dass sich in unserer Gesellschaft rüpelhaftes Benehmen, Respektlosigkeit, aggressives Verhalten, sinkende Moralvorstellungen, mangelnde Diskussionsfähigkeit – um nur einige Schlagwörter zu nennen – immer weiter und schneller ausbreiten.

Eine unserer gesellschaftlichen Aufgaben ist es, die Ursachen dafür zu ergründen und Wege zu suchen, wie man dieser Entwicklung positiv entgegensteuern kann. Man sollte sich möglichst frühzeitig Gedanken über weitere Konsequenzen machen und zwar bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist – in der Fachsprache heißt das natürlich Prävention und wird meines Erachtens noch immer sehr unterschätzt.

Ich glaube auch an die Kraft der Gemeinschaft und an ein demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander. Wobei klar ist, dass es auf diesen Arbeitsfeldern noch etliche Stellschrauben gibt, an denen gedreht werden sollte.

Eine meiner Stärken ist ganz sicher, dass ich versuche immer alle möglichen Gesichtspunkte aufzuzeigen, zu analysieren UND LÖSUNGSWEGE ZU FINDEN – und sei es ein Kompromiss – denn ein Fazit meines Lebens ist: Kompromiss ist das Leben.

Es wird schwierig sein, „große“ Ereignisse auf einen kleinen Nenner herunterzubrechen, da es mir oft eben „nur“ um das Generalproblem als Synonym für sehr große Bereiche geht und nicht um die dezidierte Auseinandersetzung mit der Sache als solches. Ich hoffe, dass ich das immer recht verständlich umsetzen werde.

Außerdem ist es einfach wichtig, das Gespräch zu suchen und sich mit Geschehnissen auseinanderzusetzen. Kommunikation ist aus meiner Sicht das Lösungswort für fast alle Probleme. Aus diesem Grunde starte ich diesen Blog, weil es ein guter Weg sein kann, mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die ganz große Mehrheit in unserem Land zu den mir ähnlich eingestellten Menschen gehören, die ich mal als „vernünftig“ bezeichnen möchte – in Abgrenzung zu Leugner und Integrations- und Inklusionsgegnern etc.. Davon gibt es bereits genügend, die lauthals ihren „Schwachsinn“ in die Welt Hinausposaunen und es wird Zeit, dass sich die „Vernünftigen“ versuchen, ebenfalls Gehör zu verschaffen und sich sichtbar präsentieren.

In der Hoffnung auf konstruktive Kommunikation wünsche ich allen Lesern vor allem Gesundheit und immer die Zuversicht, dass wir einen guten Weg für „die Herausforderungen dieser Welt“ finden werden.

Herzliche Grüße,

Eure Claudia ….. Cl.R.

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