Ihr kennt sie alle, diese Situationen, in denen man sich nur wundern kann, wie wenig sich andere Menschen in eine Situation hineinversetzen können bzw. wollen. Das kann natürlich vielerlei Gründe haben, aber besonders im sozialen und menschlichen Miteinander ist diese Fähigkeit meines Erachtens unerlässlich und macht das Leben einfacher.
Als meine Kinder noch klein waren, habe ich immer gesagt, dass man anderen Menschen gegenüber Dinge in einem Ton sagen soll, wie man sie selber auch hören möchte. Jeder weiß eigentlich, dass Geschrei und aggressives Verhalten nicht sehr zielführend sind. Vermutlich ist das nicht immer umsetzbar und ganz bestimmt nicht leicht. Aber man sollte immer den respektvollen Umgang miteinander im Auge haben. Ganz sicher kann ich mich selber nicht davon freisprechen, dass es mir auch passiert, dass ich mich mal im Ton vergreife. Mir fällt es aber nicht schwer, mich an Sprachveränderungen anzupassen, erst recht, wenn man die Hintergründe dafür versteht. Wir übernehmen ohne Murren sehr viele Wörter, bevorzugt aus dem Englischen, aber wenn es darum geht, aus einer Z…sauce eine Paprika-Sauce zu machen oder den Begriff „Schokoküsse“ zu etablieren, stößt man öfter als erwartet auf ganz altmodisches und verhärtetes Denken, was ich wirklich nicht nachvollziehen kann. Wenn man versteht, was für ein Leid für ganze Bevölkerungsgruppen hinter diesen Begriffen stand und zum Teil noch steht, müsste das doch mehr als leicht fallen, die neuen Begrifflichkeiten zu übernehmen – egal wie lange die Dinge vorher anders geheißen haben. Es würde doch auch niemandem einfallen, zu einem Brillenträger „Brillenschlange“ zu sagen und das als wertfrei zu bezeichnen. Und das ist ein Beispiel, das im Grunde gar nicht wirklich dramatisch belastet, aber vielleicht gut nachvollziehbar für jeden ist.
Es ist auch immer schwierig, wenn das Argument angeführt wird, dass „das andere Leute ja auch nicht machen würden“. Ja, und was soll das bedeuten? Jeder kann doch bei sich anfangen und sozusagen als gutes Beispiel vorangehen – getreu dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“.
So wünsche ich Euch immer eine angemessene Portion Verständnis für Eure Mitmenschen und die Bereitschaft, Dinge zu ändern, die sich als falsch, schlecht oder ähnliches entpuppt haben sollten.
Eure Claudia….Cl.R.
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