Hey Leute, vor einigen Tagen hat mich gleich in der Früh ein Beitrag im Radio leicht erhöhten Puls bekommen lassen. Anschließend konnte ich zu dem Vorfall noch einen Artikel in der Tageszeitung lesen, was dazu führte, dass ich das Thema bei einem Tässchen Kaffee mit meinem Mann angeschnitten habe. Da er oft mehrere Tage in der Woche im HomeOffice arbeitet, treffen wir uns meist 1-2 vormittags auf einen schnellen Kaffee, der dieses Mal allerdings in einer sehr heftigen Diskussion endete. Es ist an dieser Stelle nicht nötig, dass ich den gesamten Sachverhalt detailliert wiedergebe, das kann man bei Bedarf jederzeit in den Medien recherchieren. Der Tenor war, dass sich ein Fußballtrainer während eines Fußballspiels verbal Luft verschafft hat mit den Worten „Frauen haben beim Fußball einfach nichts zu suchen!“
Die Strafe
Diese Aussage bezog sich auf die Arbeit von 2 Schiedsrichter-Assistentinnen. Der Vorfall wurde angezeigt und die Strafe, die er dafür erhalten hat, war der eigentliche Aufreger: Neben einer Geldstrafe wurde die Auflage verhängt, dass er 6 Trainingseinheiten in einer Mädchen- oder Frauen-Fußballmannschaft übernehmen sollte. Ich dachte nur sofort, warum die „armen“ Fußballerinnen jetzt für etwas bestraft werden, womit sie rein gar nichts zu tun hatten. Das war schon mal Punkt 1, den mein Göttergatte überhaupt nicht verstanden hat. Punkt 2 war, dass er dachte, mich alleine regte diese „denkwürdige“ Strafe nur schon wieder auf. Unter Punkt 3 führte ich mein überaus besorgtes Unverständnis darüber aus, dass solche Selbstverständlichkeiten wohl noch seeeehr lange nicht in unserer Gesellschaft angekommen sind. Bei Punkt 4, dass an dieser Urteilsfindung merkwürdigerweise natürlich nur Männer beteiligt waren, endete unsere Diskussion, weil er (gottlob) in eine Video-Konferenz musste.
Das Urteil
Ich möchte gar nicht doll auf meinem Mann „herumhacken“, aber vermutlich steht er stellvertretend für unzählige Männer, denen dieses ungleichberechtigte Denken nicht für 5 Pfennig bewusst ist. Zum Nachlesen habe ich ihm den entsprechenden Artikel gegeben, aus dem hervorging, dass nicht nur ich mich darüber echauffiert habe, sondern alle Fußballerinnen und Sportlerinnen aus diversen anderen Disziplinen.
Im übrigen ist mein Mann ein sehr netter Mensch, aber in dieser Hinsicht wünsche ich mir doch noch etwas mehr Anpassung an die veränderten Lebenseinstellungen.Um die Geschichte zum Ende zu bringen: Eine „Überprüfung des Urteils“ ist angeordnet worden und wir wollen mal hoffen, dass es den Fußballerinnen erspart bleibt, mit einem solch frauenverachtenden Menschen trainieren zu müssen und dieser heftige Denkanstoß zukünftig ein verändertes Bewusstsein nach sich ziehen wird.
Eure Claudia ….. Cl.R.
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