Ihr kennt sie alle, diese Situationen, in denen das Wetter so grauenhaft schlimm ist, dass man wirklich nicht gerne vor die Tür gehen möchte. Und Ihr wisst sicherlich ebenfalls Euren ungestörten Schlaf in der Nacht zu schätzen. Wenn Ihr Euch dann noch vorstellt, Ihr müsstet sechs Mal je Woche gegen 2 Uhr morgens – also sozusagen mitten in der Nacht – bei Wind und Wetter – bereit stehen, um mit der Zeitungtour zu starten, dann ist das keine sehr reizvolle Vorstellung. Es gibt, neben den (leider recht schlecht bezahlten) Zeitungsboten*innen, natürlich noch unzählige andere nachtschaffende Berufsgruppen, denen ich im übrigen hiermit ebenfalls größten Respekt zollen möchte!!
Großen Respekt vor allen nachtschaffenden Berufsgruppen
Unsere Familie gehört noch zu der immer kleiner werdenden Gruppe von Abonnenten der Tageszeitung, denn mittlerweile liegt dessen Anteil bei nur noch rund 30%. Vor einiger Zeit war unser Lesefrieden jedoch empfindlich gestört, weil die Zeitungen in unserem Bezirk entweder gar nicht oder zumindest nicht vor 7:30 h gebracht wurden. Das fast tägliche Hinterhertelefonieren wegen der Zeitungslieferung war sehr nervig und zog sich über Wochen hin.
Die Tageszeitung zum ersten Kaffee ist prima!
Eines Morgens bekam ich nun zufällig mit, wie eine Nachbarin um ca. 7:45h den Zeitungsboten auf der Straße traf und ihren Ärger über dieses leidige Thema recht ungehalten dem jungen Mann verbal an den Latz knallte. Der Bote hörte sich das „Gemeckere“ total betröppelt an und antwortete ganz zaghaft, es wäre ja auch schon der 4.(!!) Bezirk, den er verteilen würde und früher wäre er eben nicht bei uns, was mir für den jungen Mann auch sehr leid tat! Auf diesem Wege erfuhr ich nun endlich, warum es mit der Zustellung der Zeitung wochenlang so problematisch war. Unsere zuständige Botin hatte nach langen Jahren eine längere Krankenphase und es war kein „richtiger“ Ersatzbote*in für diese Zeitspanne zu finden. Na, wen wundert das …. . Vielleicht sollten die Zeitungsverlage doch mal über eine bessere Bezahlung für diese fleißigen Frauen und Männer nachdenken, denn sonst hat sich das Thema „Tageszeitung“ – überspitzt formuliert – bald von alleine erledigt.
Wer wird in den nächsten Jahren die unbeliebten Jobs übernehmen?
Es gibt sowieso zusehends mehr Arbeitsbereiche, in denen kaum noch jemand arbeiten möchte – sei es wegen der schlechten Bezahlung, Arbeitszeiten oder sonstigen ungünstigen Umständen. Auf diese zukünftige Entwicklung bin ich schon sehr gespannt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch, dass Ihr immer pünktlich etwas zum Lesen habt.
Eure Claudia …. Cl.R.
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