Fußball mit zwei Seiten

Ihr kennt sie alle, diese Situationen, in denen man Dinge von 2 Seiten betrachten kann. So wie eine Medaille. Das ist schließlich die klassische Variante von dem Ding mit den 2 Seiten. Das Typische an einer Medaille ist, dass eine Seite zumeist äußerst dekorativ und edel gestaltet wird und die andere schlicht und einfach ist.

Es glänzt und funkelt nur von vorne

Eigentlich kennt man Medaillen aus dem Sport, in dem sie für herausragende Leistungen vergeben werden. Da diese Medaillen vornehmlich umgehängt werden, sieht man fast immer die attraktivere Vorderseite. Die ganz Spitzfindigen drehen das schöne Stück gerne auch mal um, um zu schauen, was sich auf der Rückseite verbirgt, denn identisch sind sie fast nie. So ist der Spruch mit dem Ding und seinen 2 Seiten wohl entstanden und wird in allen möglichen Lebensbereichen zitiert.

2 Seiten stehen vielleicht für 2-erlei Maß?

Zwar bin ich kein Fußball-Fan, aber manche Sportereignisse interessieren selbst mich. In den nächsten Wochen steht wieder eine Fußball-Weltmeisterschaft vor der Tür. Es geht allerdings nicht um den Männerfußball, bei dem die deutschen Nationalspieler zur Zeit eher ruhmlos über den Rasen laufen, sondern um die Frauen-WM in Australien und Neuseeland. Gottlob ist kurzfristig sichergestellt worden, dass die Spiele überhaupt im TV übertragen werden. Das war ja bis vor Kurzem nicht gewährleistet, was an sich schon eine Ungerechtigkeit darstellt. Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass uns wieder Spiele auf höchstem Niveau und vor allem mit großer Spielfreude geboten werden.

Das ist Sport, wie er wünschenswert ist!

Wenn man sich an die Frauenfußball-Europameisterschaft im letzten Sommer erinnert, dominierten tolle Spiele, ausgelassene Stimmung, absolutes Fair-Play und Familien-Event-Stimmung die gesamte Veranstaltung. Vor einigen Tagen las ich ein Interview mit der Trainerin unserer Frauen-Nationalmannschaft, in dem sie zu der ungleichen Bezahlung ihrer Spielerinnen gegenüber den männlichen „Kollegen“ befragt wurde. Ihr Kommentar hat mich nachhaltig stark beeindruckt, weil sie tatsächlich ausführte, dass das Geld für ihre „Mädels“ nicht die ausschlaggebende Antriebsfeder sei, möglicherweise den Weltmeistertitel nach Hause zu holen. Die Nationalspielerinnen würden ohnehin ihre Prämien zum größten Teil an Projekte für den weiblichen Fußball-Nachwuchs abgeben, da der gesamte Bereich des Frauen-Fußballs massiv unterfinanziert wäre. Was soll ich sagen? Das sind die Frauen …. Und viel Glück bei der WM!

Toi, toi, toi…

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine wunderschöne Urlaubs- und Sommerzeit,

Eure Claudia Raschert

Schreibe einen Kommentar